Du bist herzlich eingeladen zur spektakulärsten Party des Jahrtausends: Wir feiern den 300.000. Geburtstag der Vulva! Zur Feier des Tages lassen wir das Leben der Vulva Revue passieren, erinnern uns an alle witzigen und spannenden Momente, lassen uns überraschen und schenken dem Geburtstagskind unsere volle Aufmerksamkeit!
Hanni Lorenz und Marie-Paulina Schendel lassen als Gastgeberinnen die Korken knallen und bieten den Gästen eine bunte Party, bei denen alle Geburtstagsspielklassiker wie Sackhüpfen, Eierstocklaufen oder heißer Bonbon ausgepackt werden. Auf der Suche nach Mamas Garten wird in Erinnerungen geschwelgt, es wird von Männern, die sich zu sehr dafür interessieren, was als „das weibliche Geschlechtsorgan“ bezeichnet wird erzählt und hinterfragt, warum der weibliche Orgasmus der Gegenwart angeblich so viel schwieriger zu erreichen ist als der männliche.
Mit Leichtigkeit zeigt „Der Ursprung der Welt“, wie absurd und tief verwurzelt patriarchale Strukturen die Vorstellungen von Weiblichkeit prägen. Das Stück nimmt uns mit auf eine Reise von der Antike bis in die Gegenwart, hält der Gesellschaft den Spiegel vor und lädt dabei zu einer besonderen Geburtstagsfeier ein – mal süß, mal sauer, mal hart, mal weich, so wie eine perfekt zusammengestellte bunte Tüte.
Nach ihrem Hamburg-Debüt im November 2023 im monsun.theater eröffnet das Performancekollektiv frau emma gelb nun mit „Der Ursprung der Welt“ die neue Spielstätte des Hauses in der Billrothstraße.
Premiere: 04.04.2025 | 18:30 Uhr
weitere Vorstellungen: 05.04., 18.04., 19.04.2025 | jeweils 19:00 Uhr
Tickets über https://monsun.theater/veranstaltungen/der-ursprung-der-welt
Spiel: Hanni Lorenz, Marie-Paulina Schendel
Ausstattung: Karonlin Wallowy
Konzept & Regie: Meike Krämer, Amelie Möller
Eine Eigenproduktion von frau emma gelb, unterstützt durch das monsun.theater, die Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung, die Theaterwerkstatt Pilkentafel, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die Friedrich Weinhagen Stiftung.
„Der Ursprung der Welt” ist im avant-verlag erschienen.
„Ich erblick den anderen Menschen und stelle fest, dass er mich erblickt. Ich bin also Subjekt und mache die Erfahrung, dass ich für den Anderen zunächst ein Objekt bin. Der Andere bestätigt mich - er blickt mich an - und verunsichert mich - er macht mich zum Objekt. Aus dieser Spannung heraus entwickelt sich mein Menschsein.”
Aus Das Sein und das Nichts von Jean-Paul Sartre
Sich fremd treffen sich drei Personen nach ihrem Tod in einem kahlen Hotelzimmer, das sie für immer gefangen hält – die Hölle. Immer bedacht darauf, was sie erzählen sollten und was nicht. Nach und nach enthüllen sie ihre Lebensgeschichten und dunklen Geheimnisse. Sie zwingen einander ihre Geheimnisse zu offenbaren, während sie gleichzeitig versuchen, ihre eigenen dunklen Seiten zu verbergen. Das Stück zeigt, wie diese drei Figuren in einem Strudel aus Schuldgefühlen und Verurteilung gefangen sind.
Die zentrale Botschaft lautet: „Die Hölle, das sind die anderen.“ Hier geht es nicht um physischen Schmerz, sondern um die ständige Beobachtung und die Abhängigkeit von der Meinung der anderen.
In der Inszenierung von frau emma gelb steht der Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen, die Kraft der Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit den eigenen Taten im Mittelpunkt. Die Zuschauenden werden zu Objekten des Dramas, sie beobachten, werden beobachtet und müssen sich zu den Blicken der anderen verhalten.
„Ich sehe euch und ich begreife, daß ich in der Hölle bin. Ich sage euch, alles war vorgesehen. Sie hatten vorgesehen, daß ich hier stehe vor all diesen auf mich gerichteten Blicken. All diesen Blicken, die mich auffressen … Ha! Ihr seid nur zwei? Ich dachte, ihr wäret mehr. Also das ist die Hölle.”
Aus Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre